Verlängerung B14 Stein-Nürnberg


Es ist wieder die Verlängerung der B14 auf die Wiener Straße im Nürnberger Hafengebiet angedacht.
Leider sind die Planungen kein Scherz. Innenminister Joachim Herrmann scheint fest entschlossen, er hat die Planungen an das staatliche Straßenbauamt weitergegeben. Die Ausweichroute für Stein über Nürnberg ist für die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans angemeldet. Sollte das Projekt in den Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen aufgenommen und dabei in den vordringlichen Bedarf eingestuft werden, könnte mit konkreten Planungen begonnen werden.

Stein hat seine Ortsdurchfahrt aufwändig saniert, trotzdem herrscht im Berufsverkehr Chaos. Ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs wurde bisher als zu teuer abgelehnt. Doch eine Untertunnelung der Rednitz, eine Überwindung von einem enormen Höhenunterschied von unter der Rednitz bis zur Wiener Straße hoch, das passt in die Haushaltsplanungen – nicht in Stein, dafür im Freistaat.

Eine Umgehung von Stein war schon vor Jahren geplant, damals mit einer Brücke über das Rednitztal, quer durch Reichelsdorf. Diese Planungen wurden aus dem Bundesverkehrswegeplan genommen, die Freiflächen in der Walter-Flex-Straße sind inzwischen bebaut.

Die neue Planung verbindet die Bundesstraße 14 bei Stein-Oberweihersbuch mit dem Knoten Wiener Straße / Vorjurastraße am Nürnberger Hafen. Unter dem Rednitztal sowie den Ortschaften Reichelsdorf, Koppenhof und Lohhof ist ein 1,9 km langer Tunnel vorgesehen.

Wir sind nach wie vor der Meinung, dass diese Planung den angespannten Haushaltsrahmen der Stadt und auch des Freistaates sprengt – beides wären die Steuergelder, die wir Bürger aufbringen müssen. Für das Projekt wird derzeit mit ca. 130 Millionen Euro gerechnet. 

Wieder einmal ist ein enormer Eingriff in das Rednitztal geplant - trotz oder gerade durch den Tunnel. Warum kann man nicht nachhaltig planen und den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fördern – so die Verlängerung der U-Bahn U2 nach Stein? Als Machbarkeitsstudie dann die Fahrgäste anzusetzen, die von Stein nach Röthenbach fahren, ist ja wohl zu kurz gesprungen. Wer in Stein in die U-Bahn steigt, will nach Nürnberg in die Stadt. Wenn man die Passagierzahlen so misst, kommt sicherlich eine ganz andere Rentabilität heraus. Und: Die Fahrtzeit der U-Bahn ist mit dem Auto nicht zu schlagen!

Die Staatsregierung hat die Trasse bereits zur Förderung beim Bund angemeldet, ohne vorher mit den Betroffenen zu sprechen. Es kann doch nicht sein, dass die Stadt Stein eine Erweiterung des öffentlichen Nahverkehrs (Verlängerung der U-Bahn von Röthenbach nach Stein) ausschlägt, aber den eigenen Verkehr auf die Nachbargemeinden ableiten will. Und sie hält es nicht einmal für notwendig, mit diesen zu sprechen.
 
Den täglichen Pendelverkehr könnten die Steiner mit einer U-Bahn deutlich verringern. Den Schwerlastverkehr müssen alle Gemeinden gemeinsam auf die Autobahnen verbannen und nicht von einer Gemeinde zur anderen weiterreichen.

Für uns mutet es sich seltsam an, wenn der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, der Landrat Matthias Dießl mit dem Steiner Bürgermeister Kurt Krömer über diesen Planungen brüten, die Planungen mit Segnung von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bereits zur Planung weiterreichen, aber mit den Betroffenen – sprich mit den Vertretern der Stadt Nürnberg bzw. mit deren Stadtteilvertretern – Reichelsdorf und Eibach sind davon ja besonders betroffen, nicht sprechen.
 Eine gemeinsame Problemlösung sieht anders aus!

Die Planungen sind - entgegen den Versprechungen der Politik - kein Aufwand zum Erhalt sondern eine Neutrasse. Das Rednitztal ist FFH-Gebiet. Es ist ein besonders schützenswerter Lebensraum. Die geplante Untertunnelung geht nicht ohne erhebliche Eingriffe in die Natur. Die Absenkung des Grundwasserspiegels - wenn auch nur für die Zeit der Bauausführungen - hat erheblichen negativen Einfluss - nachhaltigen Folgen - für das Rednitztal. Die Einwirkungen sind nicht mehr reparabel.

Deshalb lehnen die ARV (Arbeistsgemeinschaft der Reichelsdorfer und Mühlhofer Vereine und Organisationen) und der Verein zum Schutz des Rednitzttals die Planungen der Stadt Stein entschieden ab. Wann wird endlich etwas gegen die Lagerhaltung auf der Straße unternommen? Immer noch mehr LKW ist keine Lösung.Schon jetzt ist die rechts Fahrbahn der Autobahnen den LKW vorbehalten. Die Probleme müssen gemeinsam und im Ganzen angegangen werden!
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